Selbstliebe
Heute habe ich mir die Schwedenhochzeit angeschaut. Die jüngste Schwedentochter aus dem Königshaus hat geheiratet.
Was mich an dieser Hochzeit am meisten berührt hat, war die Predigt des Pastors über die Liebe und ich wollte das mal für mich selber reflektieren.
Die Liebe ist geduldig und freundlich.
Ist sie das? Freundlich ja, aber geduldig……ich bin total ungeduldig – habe immer Angst, dass mir die Zeit davonläuft.
Die Liebe kennt keinen Neid, ist nicht selbstsüchtig – ja, ich bin schon ab und zu neidisch – sehr sogar. Kein gutes Gefühl.
Liebe die prahlt nicht und ist nicht überheblich………..prahlen……tja, wer tut das nicht ab und zu? Überheblich…..bin ich überheblich…ich glaube nicht. Muss mal meine Freunde fragen.
Liebe ist weder verletzend noch auf sich selbst bedacht. Doch, ich bin sehr verletzlich und ich selber habe auch schon oft verletzt, weil ich den Schmerz der eigenen Verletzungen, die ich erfahren musste nicht mehr ausgehalten habe. Ich wurde schon oft verletzt – vor allem von meiner ersten großen Liebe, die ein Mädchen hat – dem eigenen Vater! Und das sind Verletzungen, die mich bis zum heutigen Tag verfolgen.
Die Liebe ist weder reizbar noch nachtragend – mich regen schon gewisse Dinge auf – nachtragend bin ich nicht…..oder doch – bei gewissen Personen, die mir weh getan haben.
Sie freut sich nicht am Unrecht – ich habe schon Menschen unrecht getan, aber ich hatte dann auch die Größe mich dafür zu entschuldigen und das Gerade zu rücken, was auch nicht einfach für mich war.
Diese Liebe erträgt alles. Ich habe schon sehr vieles in meinem Leben ertragen müssen. Viele schlimme Sachen, aber ich bin, wenn ich jetzt so zurückdenke, immer gestärkt und größer daraus hervorgegangen. Ich habe Erfahrungen gemacht und daran bin ich gewachsen. Ich habe mich jahrzehntelang auch als Opfer gesehen……..dazu habe ich mich aber selber gemacht. Das weiß ich heute – mit 42.
Die Liebe glaubt alles – ja, ich bin sehr gutgläubig und das macht mich oft schwach – so sehe ich mich.
Sie hofft alles. Ja, ich gebe die Hoffnung an das Gute auch nie auf – manchmal klappt es schlechter, manchmal besser.
Die Liebe hält allem stand. Ich bin nicht immer so standhaft in gewissen Dingen – schade, aber ich arbeite daran.
Ich glaube die Liebe hat ihren eigenen Willen…….und sie entscheidet, wann der richtige Zeitpunkt ist. Sie ist rein, weiß und warm für mich…….zart und sie stillt die Sehnsucht nach sich selbst.
Bevor man Liebe empfangen kann, muss man sich erst mal selber lieben und das ist eigentlich ganz einfach – aber soviele Menschen auf dieser Welt haben damit die größten Probleme…..mich eingeschlossen.
Manchmal gehe ich so schlecht mit mir um, liebe mich absolut nicht, verletzte mich, rede bösartig mit mir, bin hart zu mir, ungerecht, laut, bestrafe mich, entziehe mir Gutes, gestehe mir gewisse Dinge nicht zu. Warum in aller Welt tue ich das?????
Nach was suche ich? Wieso will der Mensch oft anders sein, als man wirklich ist? Obwohl man wunderbar einzigartig ist, denn genau das macht einen Menschen aus. Ich denke da ist ganz viel Außen drin – man möchte nach Außen hin genügen. Ganz vorne weg sehr oft der Familie – der Mutter, dem Vater, dann vielleicht den Nachbarn, den Kollegen, dem Chef, Freunden………….man möchte beweisen, wie klasse man ist, sucht nach Anerkennung, nach Komplimenten, nach Zuspruch, nach Zufriedenheit, und wenn man es nicht bekommt, fühlt man sich schlecht und leer.
Dann versucht man im Außen das Ganze durch materielle Dinge aufzufüllen, dickes Auto, Riesenhaus, Boot, Klamotten, großen Schuhschrank etc. Tja, aber da merkt man auch, dass wenn man es vielleicht hat, auch nicht glücklich ist.
Wie schade, wir machen es von anderen Menschen und materiellen Dingen abhängig, wie wir uns fühlen.
Aber tatsächlich sind wir selber dafür zuständig. Es ist so unscheinbar, aber doch so groß. Die Liebe zu sich selbst – denn wenn man das ist – liebevoll zu sich selbst, sich um sich kümmert, dass es einem gut geht, sich um sich selbst bemüht, sich selber anerkennt, sich lobt, sich Mut zuspricht und mit sich zufrieden ist – dann ist reine Liebe da und diese ist so wunderbar, dass das Licht, welches die Selbstliebe spendet hell und warm ist, dass das so nährt, dass wir satt davon werden und wir keinen Mangel haben. Sie füllt uns mit Leben, wir werden geduldig mit uns und freundlich. Dann brauchen wir nicht neidvoll nach rechts und nach links zu schauen und haben keine Sucht nach uns selbst, denn wir lieben uns.
Dann haben wir es nicht mehr nötig zu prahlen und überheblich zu sein, wofür?
Wir haben dann keinen Grund mehr zu verletzen – wir sind gut zu uns, erkennen uns an so wie wir sind – denn nur um uns geht es. Es schmerzt uns nichts, denn wir sind durch die Liebe nicht mehr angreifbar. Wir können in Fülle geben, denn Liebe kann so groß sein.
Uns kann dann nichts mehr reizen – weil die Liebe uns umschließt wie ein warmer Mantel und wir spüren, dass es uns nicht gut tut nachtragend zu sein. Warum, wir kümmern uns gut um uns und dann brauchen wir nichts und niemanden etwas nachtragen.
Unrecht ist was negatives – warum sollten wir uns damit beschäftigen? Wahrheit ist genauso rein wie die Liebe. Wer ich selber liebt, der kann alles ertragen……man ist unangreifbar. Man ist so positiv und kann glauben, hoffen und hält allem stand!
Die Liebe ist liebevoll und füllt unser Herz randvoll.
Daher – lernt euch selber zu lieben – das ist eine ganz große Aufgabe – aber ihr schafft das – der eine schneller, der andere langsamer. Jeder hat sein Tempo! Ihr habt jeden Tag aufs Neue die Chance dazu und denkt immer daran – das Geschenk was ihr EUCH selber damit macht ist sooooooo unendlich groß.
Ich schließe für heute und denke an Euch – natürlich schicke ich noch einen ganz liebevollen Spruch des Tages Alle Liebe dieser Welt ist auf Eigenliebe gebaut.
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