Männeraustausch
Na, wie war der Weg heute auf die Arbeit? Habt Ihr getankt?
Heute mal ein Thema, welches mich immer stark beschäftigt.
Männer, ein endloses Thema bei mir. Was gibt es Neues von meiner Bekanntschaft? Er schreibt so nett, so offen, so geistreich und phantasievoll. Geht auf mich ein, ist charmant, aufmerksam, wohldosiert mit seinen Äußerungen.
Moment, der Mann ist ein Traum! Ein Rhett Buttler des 21. Jahrhunderts, Christian Grey des Hier und Jetzt!!
Wir schreiben in SIE Form. Das Anstoßen auf das DU wollten wir uns für das persönliche Treffen aufheben. Wir tauschen uns bestimmt schon 2 Wochen aus und schreiben um die Wette – er ist so geistreich, so köstlich, so humorvoll. Wir tauschen Mosaiksteinchen unserer Leben aus und stellen fest, dass vieles sich deckt und das Bild welches die Mosaiksteinchen ergeben ist so wunderschön. Ist er Seelenverwandt? Welchen Sinn hat dieser Mann für mich? Was präsentiert mir das Leben da?
Ich, als auch er, freue mich jeden Tag auf seine Zeilen. Es ist wie eine Sucht. Ich fange an diesen Austausch zu lieben – selbst das Siezen hat seinen Reiz. Es ist alles wertschätzend und so respektvoll. Dieser Mann hat einfach Klasse!
Diese Geschichte ist so schön und ich möchte sie einfach aufschreiben und Euch daran teilhaben lassen. Ich habe nichts zu verlieren, kann nur gewinnen.
Eines Tages erreicht mich eine lange E-Mail von ihm – es ist Nachmittag und ich habe nicht mehr lange bis zu meinem Feierabend. Ich öffne die Mail und er schreibt wieder so gefühlvoll und offen. Es werden wieder so viele Sehnsüchte in mir geweckt. Es ist unvorstellbar, aber plötzlich habe ich das Gefühl neben mir zu stehen. Mein Körper spürt, dass etwas nicht stimmt. Ich spüre wie mein Magen sich zusammenzieht und mein Herz klopft bis zum Anschlag. Ich weiß, dass gleich ein Satz kommen wird, den ich nicht lesen will……nein, ich will es nicht hören. Mein Unterbewusstsein weiß es bereits genau…und dann ist er da – er steht da – gnadenlos, ohne Rücksicht auf mich und meine Gefühle. „Sie haben mich nie gefragt, ob ich in einer Beziehung bin. Ich bin verheiratet“.
Da ist er – der Schlag in die Magengrube!!! Das Leben ist so ungerecht. Es ist so gemein nicht fair. Das habe ich nicht verdient. Warum habe ich das nie gefragt? Ich wollte nicht mit der Tür ins Haus fallen. Wenn ich einen Mann kennenlerne erzähle ich ihm doch sicher nicht gleich, dass ich 42 bin, geschieden und 2 wundervolle Töchter habe. Hallo???? Wir sind alle erwachsen. Ich bin frei und er hätte niemals so mit mir schreiben brauchen……Und immer wieder die Frage an mich oder das Leben. Was hat dieser Mann für einen Sinn für mich???? Ich glaube mittlerweile, dass das Leben mir genau diesen Mann präsentiert, auf dem Silbertablett um zu schauen, wie weit ich schon bin in meiner Entwicklung.
Nach dem ersten Schock und dem Nachdenken antworte ich ihm ganz höflich, dass ich mich bei ihm melden werde.
Ich sitze 3 Stunden an dieser Mail – bis nachts um 1.00h.
Ich antworte ihm:
„Einen schönen Guten Abend Herr…,
Nie wieder! Sagt der Verstand
Jederzeit! Sagt die Sehnsucht
Versuch es! flüstert der Traum
Wie zugesagt melde ich mich bei Ihnen.
Zunächst einmal danke ich Ihnen von Herzen für Ihre wunderbare Zusammenfassung über mich. Ich habe es immer und immer wieder gelesen. Ich werde es mir aufheben und wenn das Positive mal kurzfristig davonläuft, werde ich mir Ihre Zeilen wieder hervorholen. Es ist einfach auf den Punkt gebracht. Ich danke Ihnen vielmals dafür und die Zeit, die Sie sich extra dafür genommen haben.
Was Ihre Mosaiksteinchen betrifft…….Sie sind einfach wunderbar, welch ein herrliches Bild, was für tolle Farben, aber ich bin abgelenkt……
So wie ich Ihnen geschrieben habe, bin ich ein ehrlicher und authentischer Mensch, zumindest arbeite ich dahingehend, dass zu werden (authentisch). Zu den Werten zu stehen, die wichtig für mich sind. Ich möchte Ihnen kurz beschreiben was sich in mir abgespielt hat…..als ich Ihre Mail um 17.00 Uhr gelesen habe. Es ist mir ein Bedürfnis.
Ich habe mich wieder mal sehr gefreut von Ihnen so viele Zeilen zu bekommen und war ganz gespannt. Ich habe die Mail über mein iphone geöffnet, da es auf dem PC noch nicht runtergeladen war und wissen Sie was passiert ist….? Es war einfach Wahnsinn es zu beobachten, wie ich reagiert und mich selber gespürt habe…..wie Verstand und Gefühl miteinander verwoben waren.
Ich habe gelesen und je mehr Zeilen ich las, desto mehr Herzklopfen bekam ich und mein Magen hat sich zusammengezogen. Mein Zentrum, meine Seele wusste es bereits schon vorher. Ich wusste je näher ich der besagten Stelle kam, desto mehr Herzrasen bekam ich…..ich wusste, gleich ist es soweit, jetzt kommt gleich der Satz, das was ich nicht lesen will, obwohl ich noch gar nicht so weit gelesen hatte….
Tja, Sie sind verheiratet. Was soll ich sagen? Natürlich war das ein Schock für mich und etwas traurig war ich (gebe ich ganz ehrlich zu), aber eigentlich hätte ich es direkt wissen müssen – mein Unterbewusstsein wusste es auch bereits. Ich habe letzte Nacht von Ihnen geträumt…..Sie wissen ja, dass ich mich mit Träumen beschäftige. Heute kann ich ihn klar deuten. So ein toller Mann wie Sie mit so wunderbaren Mosaiksteinen sollte ungebunden sein? – Das konnte ja nicht sein!
Sie fragen mich, warum ich nicht gefragt habe….wir sind alle erwachsen und jeder muss wissen wie ehrlich er direkt zu sich selbst und zu anderen sein will. Sie hätten diesen E-Mail Verkehr in der Form auch nicht zulassen brauchen, aber Sie haben es getan. Ich falle da wirklich nicht gleich mit der Tür ins Haus und frage welchen Familienstand derjenige hat. Natürlich habe ich mich etwas gewundert, warum Ihre Antworten nie so schnell kamen oder warum Sie nicht ein baldiges Treffen vorgeschlagen haben. Aber ich dachte mir, es wird einen Grund geben. Kathrin, habe Geduld – denn damit bin leider nicht gesegnet.(Mosaiksteinchen mit dunkler Farbe)
Ich verrate Ihnen was. Ich bin 41, geschieden und habe 2 wunderbare Töchter im Alter von 10+13 Jahren.
Ich finde dennoch, mit so was muss man nicht gleich ins Haus fallen. Zunächst einmal geht es ja um mich als Mensch.
Aber auch hier will ich ganz positiv sein – alles hat seinen Sinn, auch unser E-Mail Austausch – auch an Ihnen konnte ich mich üben, „reiben“ wie Sie es so schön ausgedrückt haben und mich weiter entwickeln – Sie haben mir ein Stück Selbstvertrauen geschenkt und mir als Mann gesagt, dass ich eine klasse Frau bin. Das glaube ich nämlich manchmal nicht und immer lachen tue ich auch nicht. Da kullern auch ab und zu die Tränen. (alles Steinchen..)
Nach schlimmen privaten Erfahrungen habe ich mir allerdings ein Ziel gesetzt – ich suche keinen Mann mehr – ich lasse mich finden.
Wie ein wunderbarer Stein, der aufgehoben wird weil er im Zentrum so schön ist. Der Weg dahin bereitet sich selbst unter mir.
Sie sollten es nicht sein – es wird ein anderer Mann sein und das ist völlig in Ordnung so. Es kommt nicht darauf an, was passiert im Leben sondern wie man damit umgeht. Die Zeit für mich, was dieses Thema betrifft, ist noch nicht gekommen. Ich muss noch Geduld haben, erst andere Aufgaben erledigen und das will ich auch. Das Leben bietet so vieles und ist ein reich gedeckter Tisch. Man (n) Frau sollte nur genau hinschauen….auch wenn es manchmal weh tut, aber das ist ein eigener Schmerz in sich.
Ich bin auch der Meinung – es ist ein Trugschluss zu glauben, dass man einen Partner braucht um glücklich zu sein. Man muss mit sich selber zufrieden sein und sich selbst lieben so wie man ist, erst dann ist man in der Lage auch andere zu lieben. Wenn man mit sich im Reinen ist, dann ist ein Partner ein Bonbon, eine wunderbare Zugabe des Lebens. So sehe ich es.
Wenn ich noch eines aus der Vergangenheit gelernt habe, lasse Dich niemals auf einen verheirateten oder in Beziehung lebenden Mann ein – die Schmerzen für andere sind einfach zu groß und ich muss mich auch selber schützen. Wissen Sie, ich habe ein so großes und mit so viel Liebe gefülltes Herz, bin so offen und ich möchte nicht, dass es wieder verletzt wird und Sie sind mir schon allein durch Ihre so wunderbar gewählten Worte zu nah. Ich lecke noch meine Wunden von meiner letzten Beziehung, die ich vor 9 Monaten selber beendet habe. Ich muss gut auf mich achten. Und ich bin auf einem guten Weg.
Ich weiß, dass Sie das verstehen – so ein Gentleman wie Sie es sind!
Ich hatte noch so viele Fragen an Sie und gerade jetzt, aber es steht mir nicht mehr zu.
Ganz ehrlich, ich hätte Sie so gerne kennengelernt, in die Augen geschaut von dem Mann, der so schöne Dinge schreibt und den Mund betrachtet, der so besondere Sachen sagt, aber es soll einfach nicht sein. Das gilt es jetzt für mich anzunehmen. Meine Aufgabe.
Phantasien sind was wunderbares – und diese waren soo schön – aber die Realität ist es leider manchmal nicht.
Ich schätze Sie sehr als Mensch, obwohl ich Sie persönlich nicht kennengelernt habe, aber ich behalte Sie in meinem Herzen als ein kleines Teilstück meines Weges.
Ich werde Ihre Mails sehr vermissen – obwohl ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht weiß, will ich das wirklich auf diesen niveauvollen Austausch verzichten????? Ich schwanke, werde unsicher….. merken Sie das? – keiner ist perfekt, aber an „Freundschaft“ zwischen Mann und Frau glaube ich nicht – da ist immer eine Anziehung, ein Spiel mit dem Feuer und das ist sehr heiß…es ist verlockend, aber die Verbrennungen tun weh – da kann mir einer erzählen was er will.
Dieser Austausch war so voller Fülle – auch zwischen den Zeilen…..ich schwanke……..Engelchen und Teufelchen sitzen auf meiner Schulter und beschimpfen sich ……
Kein Rotwein, kein Du, keine Oper und kein Smoking…. – eigentlich müsste ich mir jetzt einen Schnaps hinter die Binde kippen, aber ich trinke Wasser, um einen klaren Kopf zu bewahren….
Ich erlaube es mir dennoch, Sie in Gedanken ganz fest zu drücken und Ihnen alles, alles Liebe zu wünschen.
Bleiben Sie wie Sie sind, einfach ein wunderbarer Mensch! Und denken Sie immer daran – nie aufgeben – die Schätze liegen dort vergraben wo man sie nie vermutet.
Ich würde jetzt gerne Ihre Gedanken lesen…mag die Mail gar nicht abschicken….aber ich muss, habe es versprochen.
Wie erarbeitet man sich Vertrauen?…indem man sagt was man tut und tut was man sagt.
Gut, dass Sie mich jetzt nicht sehen.
„Ich muss darüber nachdenken…….aber nicht jetzt….verschieben wir es auf morgen!“
Herzlichst grüßt Sie
Kathrin“
Tja, das war meine Antwort darauf. Und Ihr glaubt gar nicht was daraufhin passiert ist. Er wiederrum hat mir wieder darauf geantwortet und ich wieder usw. Für mich waren die Fronten geklärt und ich spürte, dass sich was verändert hatte.
Wir verblieben so, Treffen nein, aber wir Duzen uns und so nannte ich ihn Paul, weil ich den Namen so schön finde. Er fand das eine gute Idee und wir führten unseren täglichen Austausch per E-Mail fort….
Er war in der Lage auf all meine Phantasien einzugehen, brachte seine eigenen mit ein. Forderte mich. Er fuhr mit mir virtuell Zug nachts wie Lukas und die Lokomotive – ich bin seine wilde 13 – Abfahrt auf Gleis 9 ¾. Er stand mit mir am Treppenabsatz wie Rhett Buttler und sah mir tief in die Augen und betrachtet meine Lippen. Ich wurde immer süchtiger nach diesem Mann. Oder waren es seine Worte? Ich fragte nicht mehr nach dem Sinn, ich genoss nur noch. Die Worte, die Zeilen, die Sätze……einfach alles.
Das ist er….Kathrin, sieh genau hin, locke ihn aus der Reserve. Der Mann wird ganz sicher mit Dir auf der Blumenwiese landen, Marienkäfer zählen und wilden Sex mit dir haben, während er Dir eines Tages sagt, dass Du die Liebe seines Lebens bist. Du schaffst das ihn für Dich zu gewinnen.
Ok, reset! Kathrin, komm bitte zurück in die Wirklichkeit. Er ist verheiratet!!!
Aber nichts hält mich auf. Ich bin genauso verrückt nach den Zeilen von ihm wie er von meinen. Es ist wie eine Droge.
Wir tauschen die Handynummern aus……..und dann geht es ins Eingemachte. Wir kommen uns näher……auch sexuell. Tja, und dann kommt der Punkt, wo Kathrin sich in diesen Mann richtig verliebt. Es ist das Gesamtpaket welches mir hier präsentiert wird – ich möchte ihn sehen. Er hat meine Traummaße, wir ergänzen uns so gut – aber alles nur per Buchstaben….. Seine wundervollen Worte sind aufgereiht wie Perlen auf einer Kette….Kathrin, Perlen bedeuten Tränen!
Ich will ihn sehen, aber irgendwie lässt er sich nicht dazu hinreißen mich zu treffen. Vielleicht hat er Angst. Angst davor, was ich in ihm auslöse?
Wieso will ein Mann eine Frau wie mich nicht sehen? Ich schicke Bilder von mir, will ihn locken damit – ich habe nur ein einziges Bild und das ist so schön!!! Ich liebe Paul, mein Paul.
Es sind jetzt mittlerweile 4 Wochen vergangen und ich möchte diesen Mann sehen, ihm in die Augen schauen…ich muss nachdenken, aber ich verschiebe es auf morgen.
Ich schließe für heute und werde Euch auf dem Laufenden halten. Ich denke an Euch!
Ich schicke Euch einen lustigen Spruch, der jetzt irgendwie zu „Paul Gentleman“ passt „Männer sind doch Kavaliere! Mancher Mann begleitet seine Frau beim Rasenmähen sogar mit einem Sonnenschirm“ (Doris Day 1924)
Kommentare
Männeraustausch — Keine Kommentare