Treppenstufen des Lebens
Heute sitze ich beim Zahnarzt und warte bibbernd vor Angst auf meinen Wurzelbehandlungstermin. Ich sage immer zu meinem Zahnarzt: „Sie sind mein Alptraum!“ Da lacht der immer nur – naja, was ein Glück. Da weiß ich, er ist gut drauf.
Ich während ich mich noch im Wartezimmer versuche abzulenken, fällt mein Blick auf eine Flyerausgabe. Was ist das? Interessiert nehme ich die Werbebroschüre in die Hand …
SKY Run im Messeturm am 11. Juni 2017 steht da in großen Buchstaben. Ich sehe eine Treppe, die nach oben geht … oder nach unten, je nachdem welche Sichtweise man hat.
Meine Gedanken sausen durch den Kopf … wie anstrengend dort hochzulaufen ..wie viele Stockwerke und wie viele Stufen hat der Messeturm eigentlich??? Ich sage es Euch – es sind 61 Stockwerke, 1202 Stufen und 222 Höhenmeter. Das ist einiges. Allein die Zahlen treiben mir schon die Schweißperlen auf die Stirn und ich habe mich noch nicht einen Zentimeter bewegt.
Tja, wer hoch hinaus will muss ich bewegen, doch es ist ja bekanntlich gesund sich zu bewegen. Es kostet zwar Anstrengung raus aus der Komfortzone doch es lohnt sich und jeder Mensch definiert dabei „Hoch hinaus“ anders und das ist auch gut so.
Für die Sportler, die diesen Run auf sich nehmen, läuft es für manche sicher und gut, doch anderen läuft die Zeit und die Mitläufer davon. Sie müssen Niederlagen einstecken, werden überholt – es gibt immer Schnellere. Manchem geht auch einfach die Puste aus auf dem Weg nach oben, Man muss sich immer wieder selbst motivieren und daran glauben es zu schaffen. Und egal was passiert auf dem Weg nach oben – das Ziel sollte man nie aus den Augen verlieren, egal welche Hindernisse sich einem in den Weg stellen. Es gibt immer mehrere Möglichkeiten diese zu bestreiten.
Und jeder von uns hat dabei seinen eigenen persönlichen Weg, der richtig ist, so wie wir ihn gehen, denn es ist unserer. Ganz allein.
Wir haben jeden neuen Tag die Möglichkeit zu entscheiden, ob wir dieselben Stufen weiter hinauflaufen oder noch andere Möglichkeiten wählen weiter zu kommen, denn da gibt es so einiges was uns nach oben transportiert: Rolltreppen, Wendeltreppen, Räuberleiter, Gangway, per Trampolin, Kran oder auch ganz bequem der Aufzug!
Wir entwickeln uns mit jeder Stufen des Lebens weiter, machen Höhenmeter, der eine schneller, der andere langsamer. Jeder bestimmt sein Tempo selber. Wir legen Stockwerke in Form von Erfahrungen zurück, eins nach dem anderen.
Und jeder von uns hat sich in den letzten Jahren sicher viel bewegt auf den Treppenstufen des Lebens, haben uns angestrengt, jeder aus seine Weise und Möglichkeiten, haben Durststrecken hingenommen und uns am Geländer weiter hochgezogen, wenn wir keine Puste mehr hatten. Haben uns am Treppenabsatz hingesetzt und Kraft gesammelt. Der eine hat reflektiert und sich überlegt, wie kann ich mich optimieren, um sich seine Kraft besser einzuteilen, der andere wiederum will sich nur kurz ausruhen und dann Weiterrennen als gäbe es kein Morgen. Andere machen gar keine Pause. Sagen sich: „Brauch ich nicht – das ist Zeitverschwendung!“ Doch auch das ist eine Entscheidung. Ob das jedoch nicht zu kurzfristig gedacht ist, ist dahingestellt.
Auch auf dem Weg nach oben sollte man sich dazu entscheiden achtsam mit sich zu sein – Pausen zu machen sind sinnvoll und geben einem Zeit zu reflektieren und über seinen Weg nachzudenken, um dann ausgeruht und dynamisch weiterzugehen.
Scheinbare Niederlagen in Form von Jobverlust, Trennungen, ungewollten Umzug oder Unfälle haben ihren Sinn – auch wenn man das auf den ersten Blick nicht glauben mag. Doch nur das Leben weiß was sich im nächsten sogenannten Stockwerk befindet, auf uns wartet und bereitet uns in den Stufen davor schon darauf vor. Vertrauen auf wunderbare Möglichkeiten. Einfach bewusst die Stufen gehen, ein Fuß vor den anderen setzen.
Wir brauchen keine Höhenangst zu haben. Wo Angst ist, ist keine Liebe und umgekehrt. Liebevoll und wohlwollend seine eigenen Schritte gehen und nie das Ziel aus den Augen verlieren – Welches das genau ist, kann nur jeder für sich selbst definieren. Klasse!
Wir sind so großartig und was glaubt ihr, zu was wir alles fähig sind – da ist noch ganz viel Luft nach oben und Frischluft tut auch beim Treppensteigen gut.
Und wenn wir wertschätzend und sorgsam mit uns umgehen tut sich doch tatsächlich in den Zwischenstockwerken auch ab und zu ein Aufzug auf, der uns mühelos ein paar Stockwerke einfach nach oben transportiert – auch ein verdienter Meilenstein bei der Stockwerkerklimmung.
Das Leben ist Bewegung in jeder Hinsicht – wie wunderbar!
Und eines kann ich sagen – dort oben gibt es einen ganz fantastischen Blick auf das Ganze!
Nun schicke ich euch noch den Spruch des Tages „Gedanken sind wie Stufen. Sie führen nach oben oder nach unten!“
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