Seitenwechsel
Heute war ich spazieren und es war herrlich!! Die Verfärbungen in der Natur sind einfach wunderbar. Die Blätter an den Bäume leuchten mit letzter Kraft in den herrlichsten Farben bevor Sie ihr Blätterkleid abwerfen. Die Natur lässt los und macht sich bereit und zieht sich ganz tief in sich zurück, ruht sich aus, sammelt Kraft und Energie, um im Frühjahr kraftvoll wieder zu erscheinen und aufzublühen….. und das tut sie ganz natürlich – ein ganz normaler Prozess.
Ich musste an uns Menschen denken. Es ist November – das Jahr geht zu Ende. Wir haben kraftvoll gelebtund geblüht und nun kommt die dunkle Zeit, in der wir uns mehr in unser Zuhause zurückziehen und mit uns sind.
Für uns Menschen ist es oft schwierig mit sich zu sein, loszulassen, wie der Baum seine Blätter, sich zurückzuziehen, auszuruhen, um neue Kraft zu sammeln für ein neues Jahr.
Loszulassen ist so schwierig – warum? Hört sich jetzt vielleicht total bescheuert an, aber manchmal wenn ich auf Toilette bin und mich erleichtere…..es ist so ein herrliches Gefühl loszulassen und es einfach laufen zu lassen…..es fühlt sich gut an. Ein ganz normaler Prozess – naturgegeben.
Mit wie vielen Dingen belasten wir uns tagtäglich, über Monate, Jahre sogar Jahrzehnte. Wir werden krank, denn kein menschliches Wesen schafft es so lange zu tragen. Stellt Euch den Baum vor – er würde nie seine Blätter abwerfen – er würde irgendwann unter der Last der Blätter zusammenbrechen.
Dennoch ist es soooo schwierig. Unsere Gedanken beeinflussen uns einfach zu sehr und lassen krampfhaft festhalten an Altem, Verbrauchtem und Abgelebten. Wie schön wäre es einfach alles abzuschütteln – es fällt zu unseren Füßen und vergeht und zersetzt sich wie die Blätter.
Wie befreiend ist es loszulassen. Es gibt so viel neue Luft, Ideen, Begegnungen…..
Stellt Euch vor, Ihr könntet alles abwerfen was Euch belastet? Welch ein Wahnsinns Gefühl. Aber das ist Veränderung! Man muss sich immer verändern um Neues zu erfahren. Viele Menschen denken, wenn alles so bleibt wie es ist, kann ich es kontrollieren und es wird mir nichts passieren. Das ist natürlich ein Trugschluss – denn wer kennt nicht den Sturm, der das Leben durcheinander wirbelt, wer kennt nicht den Hagel und die Eisglätte, der einem den festen Boden unter den Füßen nimmt. Und auch die Sonne, die Dich verbrennt wenn du dich nicht bewegst.
So ist die Natur – lasst uns ein Bespiel an der Natur nehmen.
Haha, sagt ihr euch. Die hat mal wieder gut Reden…..theoretisch hört sich das immer alles so toll an – es fällt mir schwer mich zu verändern, ich habe Angst, ich will nicht aus meiner Komfortzone raus. Ich will die Kontrolle behalten. Ich habe keine Kraft dazu. Ich müde und will dass alles so bleibt wie es ist.
Veränderung macht dem Menschen Angst – er muss aus seinem Gewohnten ausbrechen, neue Türen aufmachen, mutig sein, neugierig.
Dennoch – ich versuche es jeden Tag aufs Neue. Mich selbst zu verändern im Inneren, Veränderungen im Außen annehmen. Manchmal gelingt es mir besser, manchmal schlechter. Aber so ist das Leben – immer in Bewegung.
Ich ermutige Euch auch, hinzuschauen auf die Bäume, auf die Veränderung in der Natur.
In diesem Sinne schließe ich mit dem Spruch des Tages von Johann Wolfgang Goethe „Man sieht die Blumen welken und die Blätter fallen, aber man sieht auch die Früchte reifen und neue Knospen keimen. Das Leben gehört den Lebendigen an, und wer lebt, der muss auf den Wechsel gefasst sein.“
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